
T O T E N K L A G E
Stimm- und Textperformance des Ensembles KörperSchafftKlang
Freitag, 5. Februar 2017
Bunker K101, Körnerstraße 101, Köln Ehrenfeld
ab 17.00 Uhr bis ca. 19.30 Uhr
Eintritt frei. Einlass durchgehend geöffnet.
Zum hundertsten Jahrestag der „Erfindung“ des DaDa in Zürich fragt das Kölner
Stimm- und Performanceensemble KörperSchafftKlang, was von DaDa, der
vielleicht wichtigsten künstlerischen Bewegung des 20. Jahrhunderts, übrig ist.
Wie kann man heute im Geiste des DaDa agieren?
Eine Antwort von KörperSchafftKlang:
eine ca. zweieinhalbstündige, im Raum inszenierte Performance
mit dem Lautgedicht „Totenklage“ von Hugo Ball.
Balls „Totenklage“ stellt in seiner Verweigerung aller üblichen Sinn- und Wertezusammenhänge noch immer eine der radikalsten künstlerischen Reaktionen auf
weltpolitischen Wahnwitz dar – ein Wahnsinn, der sich auch nicht scheute, sich
auf Vernunft, Gott, oder andere hehre Werte zu berufen. Darin ist die „Totenklage“
heute so aktuell wie zur Zeit der Entstehung im 1. Weltkrieg.
Ein formendes Prinzip der Performance stellt der Sprechgesang in seinen
verschiedenen Versionen dar, wie er in diversen religiösen Traditionen praktiziert
wurde und wird. Hugo Ball hat sich für seine Rezitationen der Lautgedichte
bekanntlich explizit auf das katholische Psalmodieren berufen.
DaDa heute kann nicht mehr sensationell, verrückt und bunt sein. Heute muss
sich DaDa dem verweigern, was es selbst mit hervorgebracht hat. Deshalb
suchen wir den Geist des DaDa in Reduktion und Repetition.
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