Titelblatt Buch 300dpi PresseIn the messiah project beschäftigt sich Andrea Morein künstlerisch mit dem Nahostkonflikt allerdings nicht im Sinne einer realpolitischen Positionierung. Sie folgt nicht den gängigen Dualismen der Pro-Kontra/Recht-Unrecht Denkmuster, sondern schafft eine sozio-poetische Bildinszenierung, die über den  tagespolitischen Kontext hinaus in die Hinterfragung nach dem (Un)-Heiligen Land und seinen Mythen und Bildzeichen reicht. In ihren Fotoarbeiten, Zeichnungen, Collagen und Installationen legt sie historische Schichten in assoziativer Weise übereinander und
„durchleuchtet“ Zusammenhänge, die zwischen messianischer  Mystik und Themen wie Territorium/Landkarte, Haus/Verortung oszillieren. Gleichwohl setzt sie sich in ihren Arbeiten kritisch mit der gegenwärtigen Situation in Israel zwischen Fremd- und Eigenwahrnehmung auseinander.
Der Messias wird erst kommen, wenn er nicht mehr nötig sein wird, er wird erst einen Tag nach seiner Ankunft kommen, er wird nicht am letzten Tag kommen, sondern am allerletzten. Franz Kafka (3. Oktavheft, 1917) Andrea Morein wählt Kafkas Zitat als Motto, als Parabel und vielleicht sogar als Prophezeiung. Sie schreibt sozusagen Kafkas kritische Auseinandersetzung mit der Thematik eines Staates für die Juden, seiner Herkunft und kulturellen Zugehörigkeit visuell fort: „Ich habe mein eigenes ‚Otavheft’ – mein Bildarchiv – befragt und Arbeiten aus verschiedensten Zeitspannen unter dem Messias-Thema zu einem neuen Ganzen zusammengefügt.“

the messiah project ist ein unbequemer Dialog – ein Trauergesang in der Hoffnung auf eine Aussöhnung und auf eine friedliche Lösung.

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